
Baustellen-Check
Die Ferienzeit ist auch Baustellenzeit – ob Tagesmaßnahme oder mehrwöchiges Projekt: Wer frühzeitig prüft, schützt alle Verkehrsteilnehmer.
Unser kurzer Sommer-Check hilft Ihnen, häufige Schwachstellen zu erkennen und direkt zu beheben.
Der große Baustellen-Check
Ob Tagesbaustelle oder mehrwöchige Maßnahme – mit diesen Punkten sorgen Sie für Sichtbarkeit, Sicherheit und Regelkonformität.
1. Sichtbarkeit der Beschilderung
Alle Verkehrszeichen müssen gut sichtbar und korrekt aufgestellt sein. Kontrollieren Sie, ob Schilder durch Äste, Büsche oder Baustellenmaterial verdeckt sind. Achten Sie auf den richtigen Aufstellwinkel und die vorgeschriebene Höhe gemäß RSA 21.
Tipp: Eine regelmäßige Sichtkontrolle – insbesondere nach Sturm, Regen oder durch Vandalismus – ist unerlässlich.
2. Eindeutige Verkehrsführung
Die Verkehrsführung sollte für alle Beteiligten – Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger – sofort nachvollziehbar sein. Vermeiden Sie widersprüchliche Signale und ergänzen Sie notwendige Hinweiszeichen, Umleitungsschilder oder Fußgängerschleusen.
Wichtig: Besonders bei wechselnden Verkehrsführungen (z. B. Wanderbaustellen) sind Tageskontrollen und flexible Lösungen gefragt.
3. Absperrung und Sicherung
Der Baustellenbereich muss zuverlässig gegen unbefugtes Betreten und gegen Einfahrten gesichert sein. Verwenden Sie Leitbaken, Bauzäune, Absperrgitter oder Schutzwände – je nach Gefährdungslage und Maßnahme.
Praxis-Tipp: Kontrollieren Sie, ob die Absperrung standfest und durchgehend ist. Lücken oder schiefe Elemente erhöhen das Risiko für Unfälle.
4. Beleuchtung und Warnleuchten
Alle sicherheitsrelevanten Elemente müssen beleuchtet oder mit aktiven Warnleuchten ausgestattet sein – z. B. bei Dunkelheit, Nebel oder in der Dämmerung. Achten Sie dabei auf korrekte Blinkfrequenz, Batteriestand und Ausrichtung.
Hinweis: Besonders bei Nachtbaustellen oder an Landstraßen ist eine doppelte Absicherung durch Beleuchtung gesetzlich vorgeschrieben.
5. Regelplan und Genehmigung
Für jede öffentliche Baustelle ist eine verkehrsrechtliche Anordnung nach § 45 StVO Pflicht. Halten Sie den Regelplan griffbereit – gedruckt oder digital – und prüfen Sie, ob alle Maßnahmen exakt umgesetzt wurden.
Gut zu wissen: Bei Kontrollen durch Polizei oder Straßenverkehrsbehörde muss der Plan jederzeit vorzeigbar sein.
6. Laufende Kontrolle & Nachbesserung
Mindestens einmal täglich sollte die Baustelle visuell geprüft werden: Sind alle Zeichen am Platz? Hat sich etwas verschoben? Gibt es neue Gefahrenstellen?
Empfehlung: Führen Sie ein kurzes Bautagebuch oder eine digitale Checkliste, um Änderungen zu dokumentieren und Mängel zügig zu beheben.
7. Sichere und normgerechte Montage
Schilder, Baken und Absperrungen müssen standfest, stabil und normgerecht befestigt sein. Nutzen Sie Betonsockel, Einschlaghülsen, Fußplatten oder Schutzplankenhalter – passend zur Dauer und Art der Maßnahme.
Beispiel: Temporäre Schilder bei Tagesmaßnahmen können mit Kunststoff-Fußplatten aufgestellt werden, bei Dauerbaustellen empfiehlt sich eine Einbetonierung oder Verankerung mit Bodenhülse.
8. Geh- und Radwege sichern
Sorgen Sie für sichere, barrierefreie Wegeführungen für Fußgänger und Radfahrer – besonders bei innerörtlichen Maßnahmen oder in der Nähe von Haltestellen.
Tipp: Nutzen Sie klare Beschilderung, Absperrgitter oder temporäre Leitelemente, um Verkehrsströme sicher zu lenken.
9. Wetterfeste Absicherung
Bei Wind, Starkregen oder Schneefall verändern sich die Bedingungen. Achten Sie auf beschwerte Fußplatten, regenresistente Schilder und rutschfeste Flächen.
Beispiel: Bei Glätte kann das Warnzeichen „Schleudergefahr“ ergänzt werden.
10. Zuständigkeiten klar regeln
Wer prüft was – und wann? Dokumentieren Sie Verantwortlichkeiten für Kontrollen, Nachbesserungen und Kommunikation.
Hinweis: Eine interne Zuordnung kann auch im Haftungsfall entscheidend sein.
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Hier finden Sie alle Punkte noch einmal kompakt als druckbare Checkliste – ideal für die Baustellenkontrolle vor Ort:
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